Schulkinder besichtigen die Willi-Hüll Sternwarte

Text und Fotos: Dr. Reinhard Pieper

Im Rahmen einer Sommer-Freizeit haben am Montag, dem 10. August 2020,  Kinder im Alter von 6 bis 14 aus Herbrechtingen die Sternwarte besichtigt. Die Kinder konnten in Zweier-Gruppen in die Kuppel gehen und unter Anleitung eines Vereinsmitglieds die Sonne betrachten. Für die Sonnenbeobachtung sind selbstverständlich Vorsichtsmaßnahmen nötig, denn ein ungeschütztes Auge würde sofort dauerhaft geschädigt. Vor dem Objektiv des Teleskops wurde also ein Filter angebracht, das einmal die Helligkeit sehr stark mindert und außerdem nur die rote Wellenlänge des Wasserstoffs durchläßt (H-Alpha-Linie). Die Sonnenenergie rührt von der Fusion von Wasserstoff zu Helium her. Mit dem Filter kann man Besonderes sehen, wie z.B. die Granulation auf der Sonnenoberfläche und die Protuberanzen am Sonnenrand. Die Sonne erscheint in tiefroter Farbe.

Gerd Jooss mit seinem Sonnenteleskop.

Sonnenflecken werden beobachtet.

Da Sonnenflecken auf diese Weise nicht sichtbar sind, hat das Vereinsmitglied Gerd Jooss sein eigenes Teleskop (80 mm Objektivdurchmesser) mit einem Weißlichtfilter mitgebracht. Dieses Filter lässt das gesamte sichtbare Spektrum des Lichts durch und vermindert lediglich die Helligkeit der Sonne auf ein ungefährliches Maß.
Die Kinder, die nicht in der Kuppel waren, wurden von Vereinsmitgliedern mit einigen Grundbegriffen der Astronomie vertraut gemacht. Dazu diente ein Kompass, ein Globus und Modelle von Sonne, Mond und Erde. Es war sogar ein funktionsfähiges Modell eines Newton-Teleskops vorhanden, an dem die wichtigsten Bestandteile und ihre Funktion erörtert wurden. An einem Dodekaeder als Himmelsglobus konnten die Ekliptik und die Sternbilder des Tierkreises gezeigt werden. Mit einem Freihandversuch wurde von einem Vereinsmitglied die Entstehung der Regenbogenfarben gezeigt.

Burkhard Schölch zeigt Kindern Zubehör des Teleskops

Wenn auch die Kinder wegen ihres unterschiedlichen Alters möglicherweise nicht alles verstanden haben, so werden sie dennoch einiges behalten haben. Das wichtigste ist jedoch, dass das Interesse an  der Astronomie geweckt bzw. vertieft wurde.